Presse-Ente 2023 vergeben
Der DJV Aachen, Gewerkschaft im Deutschen Journalisten Verband, vergibt seit 1966 den Preis der Presse-Ente für Journalist*innen und eine Person oder Einrichtung des öffentlichen Lebens.
Dabei legt man Wert auf die Tatsache, dass Ente nicht für Falschmeldung steht, sondern vielmehr für n. t. – „non testatum“ („nicht bestätigt“).
In diesem Jahr hatte die Gewerkschaft nach Gut Hebscheid @via.integration geladen, um den Investigativ-Journalist Christian Esser und den Rap-Musiker @motrip zu ehren.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Hubert vom Venn stellte Gießerei-Ingenieur Dr. Jürgen Schädlich-Stubenrauch, die von ihm neu gestaltete Ente vor.
Laudatorin Manka Heise, selbst Investigativ-Journalistin, arbeitet seit vielen Jahren mit Christian Esser zusammen und nannte unter anderem seine Aufdeckung der Affäre „Rent-a-Sozi“, bei der man gegen Geld Termine mit SPD-Größen buchen konnte.
Christian Esser begann seine Laufbahn als freier Mitarbeiter bei den „Eifeler Nachrichten“, ehe der aus Konzen stammende Journalist nach dem Studium über das Magazin „MAX“ zum ZDF und dem Politmagazin „Frontal 21“ stieß. Seine investigativen Recherchen und Beiträge wurden mehrfach ausgezeichnet. 2022 wechselte er als Chefreporter zu RTL News, um dort eine Investigativ-Abteilung aufzubauen, die für das gesamte Unternehmen – inklusive STERN – tätig ist.
Steffen Johr von der „Lebenshilfe“ in Aachen stellte in seiner Laudatio auf den Rap-Musiker MoTrip nicht nur dessen künstlerisches Werk vor, sondern hob vor allen Dingen die vielfältigen Aktionen des sozialen Menschen hervor.
Mohamed El Moussaoui, besser bekannt als MoTrip, wurde 1988 in Beirut geboren. Er wuchs in Aachen auf und entdeckte früh die Liebe zur Musik. Sein größter Erfolg bisher ist die Single „So wie Du bist“, die mehrere Wochen die Charts dominierte. MoTrip engagiert sich für die Lebenshilfe Aachen und besuchte erst kürzlich den Libanon, um auf das vom Krieg zerstörte Land aufmerksam zu machen.
Unser Foto zeigt die Preisträger MoTrip (l.) und Christian Esser (3.v.l) sowie die Laudatoren, den Vater der neuen Ente und Mitglieder des Aachener Vorstandes. (Foto: Kian Tabatabaei)
Der Bezirksverein Aachener Presse (B.A.P.) im Landesverband Nordrhein-Westfalen des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) ist der älteste Presseverein in Nordrhein-Westfalen.
Mit 220 Mitgliedern in den Städten und Kreisen Aachen, Düren und Heinsberg steht er in der Mittelgruppe unter
den 21 DJV-Orts- und Regionalvereinigungen in NRW.
Eine Besonderheit des „Bezirksvereins Aachener Presse“ ist die seit dem 7. Februar 1966 verliehene „Aachener Zeitungs-Ente“ für Verdienste um die Region des Bezirksvereins. „Erfinder“ dieser geschätzten Ehrung (handgetöpferte und nummerierte Ente, dazu eine Urkunde mit charakteristischem Widmungsspruch) war Walter Queck, der selbst auch die Ente Nr. 76 erhalten hat. Weitere Preisträger waren unter anderen der Ruhrgebietsverleger Dietrich Oppenberg (die „NRZ“ hatte lange Jahre hindurch eine Regionalausgabe Aachen-Alsdorf), der Journalistenverband Lüttich/Belgien, Aachens Bischof Dr. Klaus Hemmerle, Bundesarbeitsminister Dr. Norbert Blüm und die Aachener Dressur-Reiterinnen Nadine Capellmann und Alexandra Simons-de Ridder. Übrigens leitet sich der Begriff „Ente“ von dem Brauch früherer Zeitungen ab, nicht gesicherte Berichte am Ende mit dem Hinweis „n.t.“ zu versehen (für „non testatum“, also „nicht bestätigt“).
Eine weitere Besonderheit des B.A.P. ist der durch die regionale Grenzlage zu Belgien und den Niederlanden geförderte gute Kontakt zu belgischen und niederländischen Kollegen. Traditionell sind auch etliche Belgier und Niederländer Mitglied des Bezirksvereins. Dazu kommen zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, die in den Niederlanden oder in Belgien wohnen, aber auf der deutschen Seite arbeiten.
Der aktuelle Vorstand
(v.l.) Michael Klarman (Beisitzer), Katharina Isabel Franke (Beisitzerin), Hubert vom Venn (1. Vorsitzender), Heike Eisenmenger (Schriftführerin). Andrea Thomas (Schatzmeisterin), Stefanie Tyroller (2. Vorsitzende), Frank Fäller und Karl Stüber (Beisitzer)
(Foto: Lara Becker)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), 1949 gegründet, vertritt die berufs- und medienpolitischen Ziele und Forderungen der hauptberuflich tätigen Journalistinnen und Journalisten aller Medien. Mit über 40.000 Mitgliedern (Stand: November 2002) ist er eine der größten Journalistengewerkschaften der Welt. Er ist politisch wie finanziell unabhängig und handelt ohne sachfremde Rücksichtnahmen. Der DJV achtet und fördert die publizistische Unabhängigkeit seiner Mitglieder.
Mit 7000 Mitgliedern ist der DJV-Landesverband NRW wiederum der größte im Deutschen Journalisten-Verband. Vom Aufbau her ist sein höchstes Gremium der jährlich stattfindende Gewerkschaftstag: Er wählt alle zwei Jahre den neunköpfigen Landesvorstand und die Mitglieder der neun Fachausschüsse. Mindestens viermal jährlich tagt der Gesamtvorstand, der sich zusammensetzt aus dem Landesvorstand sowie den Vorsitzenden der Fachausschüsse und der 21 Orts- und Regionalvereinigungen. Dabei vertritt der Bezirksverein Aachener Presse (B.A.P.) die DJV-Mitglieder in den Städten und Kreisen Aachen, Düren und Heinsberg. Zum DJV-Netzwerk gehören darüber hinaus die DJV-Betriebsgruppen, z. B. bei der WAZ oder beim WDR.
Der DJV NRW hat zudem ein Ehrengericht, das über die Einhaltung berufsethischer Grundlagen sowie der Satzung des DJV durch seine Mitglieder wacht, und einen Unterstützungsverein, der Kolleginnen und Kollegen sowie deren Familien durch jährliche Spenden unterstützt.
Der DJV bietet seinen Mitgliedern praktischen Service im journalistischen Alltag – beispielsweise Rechtsberatung und Rechtsschutz sowie Presseausweis. Er macht Angebote in der Weiterbildung und in der beruflichen Beratung. Er ermutigt seine Mitglieder zum ehrenamtlichen Engagement und lädt auf örtlicher Ebene zum kollegialen Meinungsaustausch ein. DJV-Mitglieder in Nordrhein-Westfalen erhalten zusätzlich zum monatlich erscheinenden Medienmagazin journalist des DJV-Bundesverbandes das DJV-Journal des DJV-Landesverbandes.
Werden mit dem Antrag auf Mitgliedschaft zugleich alle erforderlichen Unterlagen eingereicht, beschleunigt dies das Aufnahmeverfahren.