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Entenverleihung 2010
Mit der „Ente zum Jahresende“ setzte der Bezirksverein Aachener Presse einen besonderen Schlusspunkt hinter das Jahr 2010. Im ungewöhnlichen Ambiente des „KuKuK e.V.“ (Kunst und Kultur im Köpfchen), der in den ehemaligen Zollgebäuden am Grenzübergang zwischen Deutschland und Belgien eine grenzüberschreitende Kulturstätte mit Café geschaffen hat, verliehen die Aachener Journalisten ihre traditionelle Zeitungsente. Die kam erstmals in neuem Gefieder sowie zweigeteilt daher. Mit der journalistischen Ente, die die Arbeit von Kollegen aus der Region würdigen soll, wurden die Aachener Stephan Mohne und Oliver Schmetz für ihre hervorragende journalistische Arbeit bei der Berichterstattung über den Gefängnisausbruch in der Aachener Justizvollzugsanstalt im November 2009 ausgezeichnet. Die Redakteure der „Aachener Zeitung“ waren dafür im vergangenen Jahr bereits mit einem zweiten Platz beim renommierten Henri-Nannen-Preis geehrt worden. In seiner launigen Laudatio würdigte der ehemalige Aachener Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden die Journalisten „als Jungs aus dem Leben“, mit Blick für das Besondere und klarer Sprache, wüssten, „mit der Gier am Neuen richtig umzugehen“. Sie hätten gründlich recherchiert und nachgefragt und so interessante Informationen und Hintergründe zum Gefängnisausbruch und der Situation in der JVA an die Öffentlichkeit gebracht. „Das war Journalismus im besten Sinne.“
Die „bunte“ Ente für Personen des öffentlichen Lebens, die Journalisten Stoff geliefert haben, ging an den Müddersheimer Kabarettisten Achim Konejung. Konejung leitet neben seiner Bühnentätigkeit die von seinem Vater ins Leben gerufene „Konejung-Stiftung-Kultur“, die vor allen Dingen durch den Film „You Enter Germany - Hürtgenwald, der lange Krieg im Westen“ bekannt geworden ist. Außerdem hat sich Konejung, der bereits den Deutschen Kleinkunstpreis und den Deutschen Kabarettpreis erhielt, 2010 aktiv für die Rettung des Euskirchener Stadtmuseums eingesetzt. Dabei habe Konejung auch nicht vor drastischen Mitteln zurückgeschreckt, wie Hans Gerd Dick, Referent der Stadt Zülpich, der die Laudatio hielt, schmunzelnd verriet. Er warb unter anderem mit Emails um Unterstützung für den Erhalt des Stadtmuseums, die zuckersüße Katzenfotos zeigten und der Androhung „…dann stirbt dieses Kätzchen“. Der Katze gehe es gut, dem Museum leider nicht, es sei trotz allem geschlossen worden.
Stellvertretend für den Gesamtvorstand und unter dem Beifall des DJV-Landesvorsitzenden Helmut Dahlmann sowie zahlreicher ehemaliger Preisträger, Mitglieder und Gäste überreichte der Vorsitzend Hubert vom Venn den neuen Ententrägern ihre Urkunden und das getöpferte Federvieh. Im unterhaltsamen Teil gab Achim Konejung Kostproben aus seinem aktuellen Programm, bevor der Abend bei Gulaschsuppe und Gesprächen gemütlich ausklang.
Andrea Thomas
Achim Konejung schreibt nach der Preisverleihung:
Glücklich von der Preisverleihung durch den Eisregen zurück und nun stolzer Besitzer der "Aachener Presse-Ente". Dank an Hubert vom Venn für die gelungene Veranstaltung - ein wunderbarer beruflicher Jahresabschluss. Dafür zünde ich an Silvester 'ne extra Rakete! !
Die beiden ausgezeichneten Journalisten hatten übrigens den Preis für ihre investigative Arbeit zum Aachener Häftlingsausbruch bekommen, wofür sie bereits vor einigen Wochen ebenfalls den 2. Platz beim Henri-Nannen-Preis erhielten. Solch Umfeld ehrt!.
Als ich sagte: "Mehr Preise für Journalisten, macht Ihnen Mut! Diese Verleihung findet am einem Tag statt, an dem in Ungarn - einem EU-Staat! - die Pressefreiheit abgeschafft wird", gab's donnernden Applaus.

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